Unserer unvergessenen Freunde


Mit mir fing alles an: Mein isländischer Name ist Andvari, zu deutsch "sanfter Windhauch", aber ich werde meistens Hippie genannt, wahrscheinlich, weil ich in jungen Jahren manchmal etwas ausgeflippt und wild war. Geboren wurde ich in Island im Jahr 1965. Als ich 12 Jahre alt war, lernte ich meine spätere Besitzerin Anna kennen. Für sie war ich das erste Islandpferd und ich gab mir alle Mühe, ihr zu gefallen. Sogar ihr Mann Gerd und ihre Tochter durften später auf mir lernen, wie man ein Islandpferd reitet. Sehr glücklich war ich, als ich 1994 mit meinen Freunden Vikur und Fönix nach Schonebeck in eine wunderschöne kleine Pferdeanlage ziehen durfte. Viele Kinder besuchten und streichelten mich. Hier wurde ich ganz sanft und zärtlich, wie ein echter Andvari! Im hohen Alter von 31 Jahren musste ich mein kleines Paradies gegen den Pferdehimmel eintauschen. Ich freue mich, bald meine Pferdefreunde wiederzusehen. 

 

 

  

 

Mein Name ist Vikur ( Bimsstein) und ich bin ein Brauner. 1980 wurde ich geboren und ich lebe seit 1986 mit meiner Besitzerin Annelie Dreisbach zusammen. Meine Stärken:Ich habe Nerven aus Stahl, nichts kann mich so leicht aus der Ruhe bringen. Den Kindern gegenüber bin ich stets freundlich und ausgeglichen. Mit dieser Strategie bin ich bis jetzt gut durch mein langes Pferdeleben gekommen.

Leider ist Vikur am 29.Mai 2010, sechs Tage vor seinem 30.Geburtstag, ganz plötzlich an einer Kolik gestorben. Nicht nur ein großer Verlust für uns, sondern auch für alle seine "Fans".   


Ich heiße Dyrgja ( die Zwergin) und kam 1986 als dunkelbraunes Stutfohlen auf die Welt. Seit 1996 lebe ich mit Dreisbachs zusammen. Die müssen sich ganz besonders gut um mich kümmern, denn ich bin leider an dem sehr unangenehmen Sommerekzem erkrankt. Vom Frühling bis in den Herbst muss ich eine Decke tragen, die mich vor den Griebelmücken schützt. Meine Stärken: Ich liebe kleine Kinder, es macht mir riesig Spaß mit ihnen zusammen zu sein. Auch kann ich besonders gut "an der Hand tölten", so können auch  unerfahrene Reiter diese tolle Gangart der Isländer kennen lernen. Dyrgja ist wie Vikur ganz plötzlich in der Nacht zum 27.Juli 2013, im Alter von 27 Jahren, an einer schweren Kolik gestorben. Wir sind über ihren Verlust sehr traurig! 



Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Máni, zu deutsch der Mond, gesprochen Mauni. Neugierige finden unter meinem Schopf einen weißen Halbmond auf "rappigem" Untergrund. Geboren wurde ich als Hengstfohlen im Mai 1994. Besondere Umstände führten mich Anfang des Jahres 2011 in die Islandpferdeherde von Annelie und Gerd. Hier genieße ich das Leben in der großräumigen Offenstallanlage mit herrlichen Schlaf- und Spielplätzen und reichlichem Futterangebot. Meine neue Herde finde ich super nett ... scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen! Nun hoffe ich, meine zweite Lebenshälfte hier verbringen zu dürfen. Als Gegenleistung werde ich meine große Kinderliebe, mein Können und meinen Charme einbringen, um Annelie , Gerd und meine vierbeinigen Kollegen beim heilpädagogischen Reiten zu unterstützen. Schon jetzt spüre ich, dass sich manche Kinder in mich verliebt haben, und genieße es sehr, wenn sie mir mit strahlenden Augen zuflüstern: "Du bist so süß!" Auch macht es mir großen Spaß, mit meinem neuen Reiter Gerd durch die Schonebecker Landschaft im Tölt, Trab oder Galopp zu "fliegen". Der Anfang ist gelungen...

 Völlig überraschend starb Máni am 15.Oktober 2017, nach einem Ausritt an einem sonnigen Herbstsonntag, an einer Kolik. Wir vermissen ihn sehr!!!


Ich bin Maila und wurde 2004 als Mischlingshund "geworfen". Meine Mutter ist eine Australian Shephard Hündin und mein mir unbekannter Vater ein Bayrischer Gebirgsschweißhund.  Meine Hobbys: ausgedehnte Wanderungen, Reit-und Radtouren, mit Gerd und Annelie die Pferde zur Weide bringen und wieder abholen, alle Menschen und Tiere nett begrüßen, an große und kleine Nasen springen, die mir netterweise entgegen gestreckt werden, und natürlich gutes Essen. Kinder liebe ich ganz besonders. 

Leider ist Maila im März 2017 gestorben! Danke Maila, es war mit dir eine tolle Zeit!!!



Ich heiße Tamin, zu deutsch, der Zahme. Ich bin meiner Familie im Sommer 2000 zugelaufen und habe mich entschieden, für immer hier zu bleiben. Auf unsere Reitkinder freue ich mich jeden Tag, denn sie kraulen und streicheln mich so zärtlich. Ich bin auch Mailas und Lonis guter Freund, unsere Katze Pepe versteckt sich lieber im Haus vor mir, denn sie fürchtet mich, als wäre ich ein Raubtier!  

Tamin starb im September 2017 im Alter von ca. 18 Jahren an Altersschwäche. Wir denken immer noch oft an ihn!!


Mein Name ist Pepe. Ich wurde 1998 bei Dreisbachs geboren. Nach einer kurzen Episode in Dortmund zog ich als vierjährige Katze wieder bei Anna und Gerd ein. Am liebsten lebte ich bei ihnen im mollig warmen Haus, nur gelegentlich bekamen mich die Mäuse und Kinder draußen zu sehen! Ich habe aber immer alles genau durchs Fenster beobachtet. Schön war es in Schonebeck! Pepe ist im Spätsommer 2017 im hohen Alter von 19 Jahren gestorben. Hoffentlich vertragen sich Tamin und Pepe im Katzenhimmel! Wir hören sie noch immer durchs Haus tapsen...



Nachruf für mein Islandpferd Fönix

 

„Wie alt wird ein Pferd?“ ,eine oft gestellte Frage von Kindern und Erwachsenen. Fönix ist 40 Jahre alt geworden, für ein Pferd ein sehr, sehr hohes Alter! Eigentlich wollte ich den vielen Menschen, die ihn kennen lernen durften, einen Geburtstagsgruß senden, leider wurde daraus ein Nachruf auf ein langes und außergewöhnliches Pferdeleben. Fönix starb am 10. Januar 2019.

 

Als ich 1987 den damals achtjährigen Fönix, mit richtigem Namen „Rolegur fra  Jacobstadir“, kaufte, war ich selbst ein Reitneuling und auf der Suche nach einem Isländer mit gutem Charakter und leicht zu reitendem Tölt. Mit wenig Erfahrung aber viel Ehrgeiz und Selbstvertrauen, entschied ich mich für Fönix. Nach seinem Umzug von Hagen nach Havixbeck war ich, damals bereits schon 33 Jahre alt, entsprechend stolz auf mein erstes eigenes Pferd! Selbstverständlich sollte er sein Leben art- und wesensgerecht in einer kleinen Islandpferde – Herde mit Weidegang und in Offenstallhaltung mit viel Bewegungsfläche genießen. Schon bald wurde er ein sozialer und sehr verträglicher Chef der Herde. Der Anfang unserer gemeinsamen Unternehmungen gestaltete sich allerdings eher schwierig. Fönix nutzte mein Nichtkönnen mehrmals aus und zeigte mir ungefragt, wie schnell ein Isländer galoppieren kann. Mir wurde klar - Gerd, du musst was tun! Dank der anfänglichen Unterstützung durch meine Frau Annelie, vielen Reitlehrgängen und meinem geduldigen Lehrmeister Fönix wurde mir immer deutlicher, welch einen „Schatz“ ich da unter meinem Hintern hatte! Fönix wurde für mich zum Supertölter, Verlasspferd, Hingucker und richtig gutem Kumpel in (fast) allen Lebenslagen! Viele Unternehmungen haben wir in unserer gemeinsamen Zeit miteinander bestanden. Bei unseren vielen Wattritten von Sahlenburg (Cuxhaven) zur Insel Neuwerk war uns kein Weg zu lang und kein Priel zu tief. Lange Heideritte und Baden im Kieselgur-See  waren immer erlebnisreich, stets und überall konnte ich mich auf meinen Fönix verlassen, mich auf und mit ihm wohlfühlen! So fand ich sogar den Mut, das Fahrabzeichen zu machen und Fönix unter sachkundiger Begleitung zweispännig einzufahren.

1990 begann ich als Sozialpädagoge, der im Kinderheim arbeitete, eine Zusatzausbildung  zum Reitpädagogen in der Schweiz. Mir war sofort klar, ein Pferd mit solchen Ressourcen wird mit Sicherheit ein gutes und zuverlässiges Therapiepferd sein. Fönix hat mich in jeglicher Hinsicht diesbezüglich überzeugt. Sogar als Voltigierpferd hat er nicht nur mich, sondern viele seiner späteren Klienten voll überzeugt. Bis zu seinem Tod nach 32 gemeinsamen Jahren bildeten wir ein eingespieltes und verlässliches Team bei unserer gemeinsamen Reittherapie. Unzähligen Kindern und Erwachsenen hat er in vielfältiger Art und Weise helfen können. Bei Begegnungen mit ehemaligen Klienten, deren Kinder zum Teil auch in Kontakt mit Fönix waren, wurde  immer die gleiche Frage gestellt: „Lebt Fönix noch?“  Bis zum Tag seines Sterbens konnte ich stolz sagen „Ja“. Aufgrund einer beginnenden Arthrose braucht er mich seit zehn Jahren nicht mehr bei gemeinsamen Ausritten zu tragen. In der im Schritt durch die Natur geführten Reittherapie bewegte Fönix sich aber immer noch täglich mit seinen Klienten, was sicherlich sein Altwerden begünstigte, so auch am letzten Tag vor seinem Tod. Bewegung ist Leben, auch in hohem Alter, wenn man auch die Belastungsgrenzen respektiert. Einfühlung und Rücksichtnahme sind u.a. wichtige Lernziele im heilpädagogischen Geschehen.

Ich bin meinem vierbeinigen Freund und Kollegen Fönix sehr dankbar für sein Dasein und seine treue und zuverlässige Mitarbeit während der vergangenen Jahrzehnte. In meiner Verantwortung lag es nun, auch seine letzte Lebenszeit sowie sein  Sterben art- und wesensgerecht zu gestalten. Meine Familie, Freunde und ich sind sehr traurig, dass Fönix nicht mehr lebt, aber wir erinnern uns gern an diesen für uns ganz besonderen Isländer.

Danke, Fönix! 



Als Maila zwei Jahre alt war, wurde sie Mutter von sechs Welpen. Eines davon bin ich, die dreifarbige Hündin Loni. Mein Vater ist ein Bordercollie- Mischling und hat mir einen starken Hütetrieb und große Sportlichkeit vererbt. Leider darf ich die Pferde nicht hüten (die könnten nämlich nach mir treten), darum hüte ich mein Frauchen samt Schuhen und Socken und ganz besonders meine Bälle, die ich am liebsten unentwegt jagen möchte. Zum Glück hat mein Frauchen eine Ballschleuder, mit der sie weite Würfe für mich erzielt. Ich bin eigentlich gut erzogen, aber ich habe ein kleines Problem: Am liebsten möchte ich auch lärmende und schnell flitzende Kinder, Radfahrer und Jogger hüten (die finden das aber nicht so toll), darum muss mein Frauchen immer gut auf mich achtgeben. Wenn ich aber Gegelegenheit habe, Menschen in Ruhe zu begegnen und die Zeit habe, Vertrauen aufzubauen, dann können sie sich meiner "ewigen" Freundschaft sicher sein.

Loni starb im Herbst 2020 im Alter von 13 Jahren. Zusammen mit ihrer Mutter Maila hatten wir eine erlebnisreiche und wunderschöne Zeit zusammen! Wir vermissen die treue Hundeseele Loni sehr!!!